42. Ausflug
vom: 15. bis 18. September 2016
Ziel: Neuhausen ob Eck zwischen Donautal und Hegau
Acht Freitagsturner machten sich mit einem Kleinbus auf den Weg nach Neuhausen ob Eck, das Ziel ihres 42. Ausflugs. Neuhausen ob Eck liegt auf dem Höhenzug der Hegaualb zwischen Donautal und Hegau, rund zehn Kilometer von der Kreisstadt Tuttlingen entfernt.
Das Motto hieß: der Weg ist das Ziel.
Kurz nach Immendingen legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein. Nach einer 1 Kilometer langen anspruchsvollen Wanderung erreichten wir das einzigartige Naturphänomen, die Donauversinkung.
Die Donauversinkung (auch Donauversickerung genannt) ist eine unterirdische unvollständige Flussanzapfung der Oberen Donau. Zwischen Immendingen und Möhringen versinkt das Wasser der Donau an verschiedenen Stellen flächig im Flussbett. Das Wasser versickert jedoch nicht im Erdreich, sondern fließt in unterirdischen Hohlräumen ab und tritt beim zwölf Kilometer entfernten Aachtopf wieder aus. Beeindruckt von diesem Naturereignis setzten wir die Fahrt fort.
Hunger machte sich langsam breit. Da unser Freund Wigbert 4 Jahre bei der Bundeswehr in und um Neuhausen verbrachte, hatte er so manche Geheimtipps im Gepäck. Einer davon war die Ziegelhütte, eine Vesperstube im Donautal, direkt am Donau-Rad- und Wanderweg in der Nähe von Neuhausen.
Nachdem wir dort den ersten Hunger gestillt hatten, zeigte uns Wigbert einen kleinen Ausschnitt unseres Ausfluggebietes, bevor wir unsere Unterkunft, das Gästehaus Krone, aufsuchten.
Nachdem die Zimmer bezogen waren und jeder ausreichend Zeit hatte, sich zu erholen, fuhren wir nach Mühlheim an der Donau. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung freuten wir uns auf ein leckeres Abendessen.
16.09.2016
Heute war ein Wandertag eingeplant. Ausgangspunkt der Wanderung war die bereits bekannte Ziegelhütte.
Wir wanderten auf dem Donau-Rad- und Wanderweg und folgten der Donau flussabwärts. Unterwegs kamen wir am Bronner Wehr vorbei, wo die Donau aufgestaut wurde und wo sich die Bronner Mühle befand. Die Bronner Mühle wurde 1960 durch einen Erdrutsch restlos zerstört und drei der vier Hausbewohner dabei getötet. Ein Mahlstein als Gedenkstein erinnert an die Stelle, an der einst die Mühle stand. In den Jahren 2001 und 2003 wurde hier eine Fischtreppe gebaut, um den Fluss für die Tiere der Donau durchwanderbar zu machen.
Nach diesem kurzen Halt erreichten wir bald darauf das Jägerhaus im Herzen des Naturparks „Obere Donau“. Das Jägerhaus hat sich auf Fleisch vom Zeburind aus eigener Zucht spezialisiert. Nach der Mittagspause entschieden wir uns bis Beuron mit seiner imposanten Klosteranlage zu wandern. Im weiteren Verlauf hatten wir ein einmalig schönes Landschaftsbild vor uns. Senkrecht hochsteigende und überhängende Felsen säumten den Wanderweg, was für alle einen unbekannt schönen Eindruck des Donautals vermittelte.
Nach einer kleinen Kaffeepause in Beuron fuhren wir zurück nach Neuhausen und besichtigten das regionale bäuerliche Freilichtmuseum vor den Toren der Gemeinde. Über 20 Häuser, landwirtschaftliche Gebäude und handwerkliche Einrichtungen vom Schwarzwald, Hegau, Bodensee, der Baar und der Schwäbischen Alb sind originalgetreu wieder aufgebaut und geben Einblicke in das bäuerliche Leben von früher. Fachkundige Freunde wurden an ihre Jugend erinnert und konnten die Funktion der alten landwirtschaftlichen Maschinen genauestens erklären. Aber nicht nur Gebäude und Maschinen gab es zu bestaunen. Eine kleine Herde Schwäbisch-Hällischer Landschweine wird unter den Bedingungen des 18. Jahrhunderts dort gehalten. Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit kehrten wir zur Unterkunft zurück, ruhten uns etwas aus und gingen am Abend zum nahe gelegenen Gasthaus Adler zum Abendessen.
17.09.2016
Ziel des dritten Ausflugtages war Sigmaringen mit seinem prächtigen Schloss.
Bei der Schlossführung erfuhren wir die Geschichte der Hohenzollern. Uns wurden die prachtvollen Residenz- und Prunksäle mit den original historischen Möbeln, Gobelins und Gemälden gezeigt. Sehr beeindruckend war die größte private Waffensammlung Europas und die große Sammlung von Jagdtrophäen. Nach dem Einblick in das höfische Leben gingen wir zeitlich zurück ins frühe Mittelalter.
In einem Waldstück bei Messkirch entsteht Tag für Tag ein Stück Mittelalter. Handwerker und Freiwillige schaffen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts eine Klosterstadt, die den Namen „Campus Galli“ trägt. Holzbalken werden mit Äxten behauen und aus der Schmiede ertönt der klingende Ton des Amboss. Alles muss von Hand gemacht werden, alles ist mühsamer, geht langsamer als heutzutage. Grundlage für die Klosterstadt ist der St. Galler Klosterplan. Gezeichnet wurde der Plan von Mönchen vor dem Jahr 830 n.Chr. auf der Insel Reichenau im Bodensee. Nach drei Stunden Mittelalter kehrten wir wieder in die Gegenwart und nach Neuhausen zurück.
Zum Abschluss des Tages gab es Zeburind-Spezialitäten im Jägerhaus.
18.09.2016
Schon war der letzte Ausflugstag gekommen. Da es regnete, traten wir nach dem Frühstück den Heimweg an. In Calw machten wir eine kleine Mittagspause, nachdem wir die schöne Innenstadt mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern besichtigt hatten.
Ein ganz großer DANK geht an Wigbert Bohn für die Organisation unseres diesjährigen Ausfluges und an Raimund Habitzreither, der uns als Busfahrer sicher ans Ziel und wieder nach Hause gebracht hat.