Die Liftboys vom TVN
Mittelmäßig ist einfach nicht das Ding des TV Neuthard. So kam es auch am Ende der Saison 17/18 zu einem Ligawechsel – dem fünften in Serie.
Nach dem unglücklichen Abstieg in die Landesliga startete der „FC Bayern der Liga“ Ende Juni in die Vorbereitungen. Im Zuge des Wegganges langjähriger Leistungsträger wurde die Mannschaft stark verjüngt. So standen die ersten Trainingseinheiten und -Spiele ganz im Zeichen der Teambildung und der Integration der neuen Gesichter. Bereits nach den ersten Testspielen war zu erkennen, dass der TVN da hin will wo die Musik spielt – nach oben.
Dass dieses Unterfangen aber kein Spaziergang werden würde, zeigte sich bereits am ersten Spieltag. Das Auswärtsspiel gegen die SG HaWei konnte nur durch eine Energieleistung und mit viel Kampfeswille gewonnen werden. Schnell zeichnete sich in der Liga ein Kopf an Kopf Rennen zwischen dem TVN und dem TSV Rintheim ab. Dieses Duell sollte ihren ersten Höhepunkt am 6. Spieltag bekommen, als die Neutharder auswärts bei den Vorstadt-Karlsruhern antraten. Nach 60 intensiven und hart umkämpften Minuten konnte Rintheim eine 1-Tore Führung glücklich über die Zeit retten. Dies war der erste Rückschlag der Saison , dessen Auswirkungen sich mit Niederlagen in LiHoLi und Büchenau weiter bemerkbar machten. Da auch die anderen Mannschaften nach und nach Punkte abgeben mussten, befanden sich die Spieler um Trainer Markus Baumann immer noch in der Spitzengruppe der Tabelle. Ähnlich wie der große FC Bayern München nahm man bereits während der Hinrunde einen Trainerwechsel vor. So wurde nach der bitteren Niederlage im Derby gegen Büchenau Hannes Abt als neuer Trainer vorgestellt.
Eine weitere Parallele zum deutschen Fußballmeister lässt sich auf der Torhüter-Position ziehen. Wie Manuel Neuer fiel auch der Torhüter Matthias Küpper verletzungsbedingt beinahe die ganze Spielzeit aus. Um im harten Liga-Alltag zu bestehen wurde der Handball-Pensionär Martin Haag aus seinem Ruhestand geholt. Zum Bedauern aller wurde die Liste der Verletzten stetig länger. So fielen mit Küpper, Grub, Mandic, Bauer, Strohmeyer und Krziwania gleich mehrere Leistungsträger längere Zeit aus. Die entstandenen Lücken wurden mit eigenen Nachwuchskräften aus der A-Jugend geschlossen. So konnten sich Moritz, Schadt, Kary und Kistner über vermehrte Einsatzzeit freuen und das Vertrauen mit guten Leistungen zurück zahlen. Um den „jungen Wilden“ etwas Stabilität zu verleihen, kramte Teammanager Schwab seine Schuhe nochmals aus dem Keller und konnte mit seiner Erfahrung der Mannschaft spielerisch weiter helfen.
Mit zunehmenden Saisonverlauf setzte sich das Duo Neuthard und Rintheim immer weiter in der Tabelle ab, sodass früh klar war wer die Meisterschaft unter sich ausmachen wird. Die Situation an der Tabellenspitze sollte ihre Vorentscheidung beim direkten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams finden. In einer wahrhaftigen Abwehrschlacht schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter Hallenboden. Aufgrund der besseren Chancenverwertung konnten sich der TVN für die bittere Hinspielniederlage revanchieren und das Spiel für sich entscheiden.
Fest entschlossen die Tabellenführung nicht mehr abgeben zu wollen, spielte der TVN die letzten Spiele abgezockt hinunter. Besonders im schweren Auswärtsspiel bei der TS Durlach war die Meisterformel „Angler-Taktik“ deutlich zu erkennen. Gegner anfüttern, Schnur geben, Last-Minute Sieg einfahren und dies (gegen Büchenau und Walzbachtal) wiederholen. Spätestens nach dem Auswärtssieg in Walzbachtal stand fest, dass an dieser Mannschaft dieses Jahr kein Weg vorbei führt. Unten den Augen der Konkurrenz zeigte das Team eine geschlossene Mannschaftsleistung und sicherte sich die beiden Punkte im wohl schwersten Auswärtsspiel der Runde, welches durch zahlreiche mitgereiste Fans beinahe Heimspielcharakter hatte.
Am letzten Spieltag konnte dann vor heimischen Publikum der Ligawechsel auch rechnerisch fix gemacht werden. So konnte die Fahrstuhltruppe des TVN den kleinen Schönheitsfehler in ihrer Liftfahrt, als man letztes Jahr versehentlich den Knopf „nach unten“ gedrückt hatte, wieder korrigieren. Die „Festung Altenbürghalle“ wehrte, wie schon so oft, die gegnerischen Angriffsversuche souverän ab und blieb uneingenommen durch gegnerische Mannschaften.
Dass die Mannschaft nicht nur spielerisch das Maß der Dinge ist, sondern auch kulinarisch und bei der Geselligkeit, wurde bei zahlreichen After-Trainingseinheiten unter Beweis gestellt. Vielen Dank an alle TVN-Anhänger und Sponsoren für die Unterstützung in der abgelaufenen Saison, auf ein Neues in der Verbandsliga-Saison 2018/2019!
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